1.

Unsere Identität

 

„In der Kirche Zeichen und Botschafter der Liebe Gottes zur Jugend, besonders zur ärmeren zu sein“1 – das ist das zentrale Anliegen der Salesianer Don Boscos (SDB), einer Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche, ihrer Mitarbeiter/innen und der gesamten Don Bosco Familie. Unsere Überzeugung ist es, dass junge Menschen es wert sind, geliebt zu werden. In ihnen wirkt der Geist Gottes2, und sie haben ein großes Potenzial, das durch die Begleitung Erwachsener und durch eine familiäre Atmosphäre entfaltet wird.4

Fundament und Quelle unserer Sendung ist der Glaube an Jesus Christus. Er ist der gute Hirte3, der besonders denen nachgeht, die am Rand der Gesellschaft stehen; der durch Güte und Hingabe die Herzen gewinnt und mit Freude das Reich Gottes verkündet. Mit unserem pädagogisch-pastoralen Dienst bringen wir, die Salesianer, und alle, die mit uns arbeiten, das Charisma Don Boscos in die Kirche ein und nehmen an ihrer Sendung teil. Unser Grundsatz lautet: Indem wir evangelisieren, erziehen wir. Indem wir erziehen, evangelisieren wir.

Modell und Leitbild für uns ist Don Giovanni Bosco (1815–1888). Er nahm sich in Turin der Jugendlichen in Not an und rief dafür eine Bewegung ins Leben. Sein Oratorium in Valdocco wurde zum Modell einer spezifischen Form der Jugendbetreuung. Man nennt sie „Pädagogik der Vorsorge“. Don Bosco gründete dafür zwei Ordensgemeinschaften: die Salesianer Don Boscos und – gemeinsam mit Maria Domenica Mazzarello – die Don Bosco Schwestern. Diese beiden Gemeinschaften bilden zusammen mit den Salesianischen Mitarbeitern Don Boscos und den Ehemaligen Don Boscos den Kern der Don Bosco Familie und mit weiteren Gruppen zusammen die Don Bosco Bewegung. Der Name „Salesianer“ geht auf Franz von Sales (1567–1622) zurück, der als Bischof von Genf wirkte und für Don Bosco ein Vorbild war.

Die Salesianer sind seit 1903 in Österreich tätig. Sie führen gegenwärtig eine Schule, ein Bildungshaus, ein Studentenheim, zwei Schülerwohnheime und mehrere Pfarren. Sie sind Träger von Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendsozialarbeit sowie der Flüchtlingsarbeit; sie fördern das Volontariat und die Salesianische Jugendbewegung.5

In vielen Einrichtungen wird der Auftrag mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen geteilt. Diese arbeiten in der Pädagogik und Pastoral mit und übernehmen auch Leitungsaufgaben. Alle, die sich in einem Werk an der Betreuung junger Menschen beteiligen, die Jugendlichen eingeschlossen, bilden die Erziehungs- und Pastoralgemeinschaft im Geist Don Boscos. Sie pflegen eine intensive Zusammenarbeit mit Partner/innen aus dem salesianischen, kirchlichen und staatlichen Umfeld. 

Um die Sendung gemeinsam zu erfüllen und den Weg klar vor Augen zu haben, wurde dieses Erziehungs- und Pastoralkonzept erstellt. Es verpflichtet die Salesianer und alle, die mit ihnen unterwegs sind, und es soll ihnen helfen, gezielt und strukturiert die notwendigen Schritte zu gehen.

 

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1 Vgl. Konstitutionen der Gesellschaft des hl. Franz von Sales. Zweite Ausgabe, Rom 2003 (Erste Ausgabe 1984), Nr. 2.

2  Vgl. Erziehung der Jugend zum Glauben. Dokumente des 23. Generalkapitels der Gesellschaft des heiligen Franz von Sales in Rom von 4. März–5. Mai 1990, Nr. 95 (= Amtsblatt des Generalrates 71 (1990) 333).

3 So das biblische Bild von Jesus, dem guten Hirten, als Gegenbild zu Dieben und Räubern – vgl. das Johannes-Evangelium Kap. 10, v. 11–16.

4 Zum Begriff der Evangelisierung sowie zur „tiefen und untrennbaren Verbindung von Erziehung und Evangelisierung“ vgl. Dikasterium für Salesianische Jugendpastoral (Hrsg.), Die Salesianische Jugendpastoral. Leitfaden. Deutsche Ausgabe. München 2013, S. 64–71.

5 Ausführlich zur Geschichte der Österreichischen Provinz vgl. Erziehungs- und Pastoralkonzept der Salesianer Don Boscos in Österreich, Wien 2002, S. 9–14.

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